(Head of Marketing)
28.03.2023
Anna Milena von Gersdorff leitet als Online-Marketing Expertin den Ghostwriter-Blog sowie alle Veröffentlichungen, Änderungen und Sonderaktionen auf unserer Webseite. Darüber hinaus ist Sie für gesamte Öffentlichkeitsarbeit und die Kommunikation mit unseren Medienpartnern zuständig.
ChatGPT ist ein Chatbot der Firma OpenAI. Das Programm funktioniert grundsätzlich wie Chatbot, kann allerdings Antworten auf einem sehr hohen Niveau geben. Bisher übliche Programme zur KI-gestützten Textbearbeitung konnten korrigieren, paraphrasieren oder auch Vorschläge für alternative Sätze machen. Es gab jedoch immer einen menschlichen Verfasser, dessen „Handschrift“ trotz der Bearbeitung durch KI klar erkennbar war.
ChatGPT hingegen kann völlig neue Texte generieren, die den Anschein erwecken, dass ein Mensch sie verfasst hat. OpenAI gibt nicht bekannt, wie ChatGPT genau funktioniert. Es wird aber vermutet, dass die Funktionsweise ähnlich ist wie bei anderen generativen Sprachmodellen (z.B. GPT-3 oder Bard). Allerdings ist völlig unklar, woher ChatGPT seine Informationen hat, auf welche Quellen es sich bezieht und ob die einbezogenen Daten sicher sind. (Researchgate, 2023)
Generative Sprachmodelle zerlegen Texte in Einheiten (Tokens), also Silben, Wörter und Satzzeichen. Alle Tokens, auf die ein Sprachmodell zugreifen kann, bilden das Vokabular. Wenn Sie eine Anfrage stellen, dann werden die Begriffe aus der Frage als Token behandelt. Der Output erfolgt auf der Grundlage Ihrer Anfrage. Das Programm berechnet die Wahrscheinlichkeit dafür, dass das jeweilige Token eine passende Fortsetzung der Anfrage darstellt. (Zenodo, 2023)
Das Tool ChatGPT hat offenbar ein so großes Vokabular, dass es in der Lage ist, wissenschaftliche Arbeiten zu verfassen. Allerdings hat es keinen kreativen Umgang mit Sprache, sondern schreibt nur Sätze um, die es beim Durchforsten seiner Datenbanken gefunden hat. Wenn es auf standardisierte Antworten ankommt, fällt das nicht weiter auf. So beantworte ChatGPT zum Beispiel 50% der Zulassungsfragen für das Medizinstudium in den USA korrekt (Medrxiv, 2022). Bei wissenschaftlichen Arbeiten fällt die KI-Schreibweise jedoch auf. Hierfür sollten Sie sich menschliche Unterstützung wie Ghostwriter suchen.
ChatGPT stellt eine zentrale Neuerung auf dem Gebiet der KI dar, denn das Programm kann sehr viele verschiedene Textsorten produzieren. Unter anderem können Sie Gedichte schreiben lassen, Hausarbeiten in Auftrag geben oder ganze wissenschaftliche Arbeiten.
Aktuell ist das Programm kostenlos nutzbar. Sie müssen sich lediglich auf der Seite ChatGPT registrieren und können loslegen. Für diesen Beitrag haben wir ChatGPT die Frage gestellt, was es kann. Die Antwort ist sehr dezidiert:
ChatGPT kann also nach eigenen Angaben viele verschiedene Texte verfassen. Und das Verb „verfassen“ ist tatsächlich wörtlich zu nehmen: Eine KI kann kein geistiges Eigentum haben, aber OpenAI als Entwickler von ChatGPT hat tatsächlich das Urheberrecht an den Texten. Wenn Sie sich also eine wissenschaftliche Arbeit von dem Chatbot erstellen lassen, dann dürfen sie die nicht unter Ihrem Namen einreichen.
Sie können ChatGPT eine Forschungsfrage stellen. Zum Beispiel: Wie beeinflusst die Studiendauer die Motivation für die Wahl des Studienfaches? Das Programm liefert Ihnen dann Stichpunkte.
Das könnte eine Stichwortliste sein, wenn Sie ChatGPT für die Hausaufgaben nutzen. Das Programm kann aber tatsächlich noch mehr. Wenn Sie darum bitten, eine ganze Hausarbeit zu schreiben, dann bekommen Sie auch diese geliefert. Wenn Sie als Thema „Wie beeinflusst die Studiendauer die Motivation für die Wahl des Studienfaches?“ eingeben, bekommen Sie einen Text mit wissenschaftlichen Quellen.
Hier wird eine Studie von Goudas und anderen (2010) erwähnt. Über Google Scholar ist diese Studie nicht auffindbar. Die weiterhin aufgeführt Studie von Weerts und Sandman (2010) lässt sich finden. Allerdings zeigt ein Blick auf das Abstract, dass es sich um eine Studie zum Thema gesellschaftliches Engagement an Universitäten handelt. Es ist nicht unbedingt naheliegend, eine solche Studie zum Thema Studienmotivation heranzuziehen.
Außerdem ist völlig unklar, woher ChatGPT seine Informationen bezieht. Das folgende Beispiel zeigt, dass ChatGPT keinen Zugriff auf relevante wissenschaftliche Datenbanken hat. Das gewünschte Buch wäre über die Homepage des Springer-Verlages abrufbar. ChatGPT funktioniert also gut, so lange es auf die relevanten Quellen zugreifen kann. Allerdings entstehen Lücken in der Argumentation, weil ChatGPT eben nicht an Texte aus allen Datenbanken kommt. Ghostwriter haben hier einen klaren Vorteil gegenüber der künstlichen Intelligenz, denn sie haben Zugriff zu wichtigen wissenschaftlichen Datenbanken und kommen auch an Informationen über Unternehmen.
Ein Ghostwriter hätte Zugriff auf die genannte Forschungsdatenbank und könnte Ihnen die gewünschte Zusammenfassung schreiben. Auch Mustervorlagen zu anderen wissenschaftlichen Themen wie z.B. Facharbeit, Hausarbeit, Bacherlorarbeit, Masterarbeit oder Doktorarbeit wären kein Problem. Die menschliche Handschrift im Text wäre erkennbar und Sie könnten sicher sein, dass Sie kein Plagiat erhalten.
Ein großes Problem bei der Nutzung von ChatGPT sind tatsächlich die Quellen. In den Texten werden zwar Quellen angegeben, aber Sie müssen aufwendig nachrecherchieren, ob es die genannten Studien wirklich gibt. Hinzu kommt, dass das Programm bei jeder Anfrage einen anderen Text generiert. Wenn Sie also vielleicht nur auf eine dubiose Quelle verzichten wollen und einen neuen Durchlauf starten, bekommen Sie keinen korrigierten, sondern einen ganz neuen Text. Und den müssen Sie dann wieder aufwändig auf Fehler überprüfen.
Selbst wenn Texte von ChatGPT plagiatsfrei sein sollten, dann haben Sie dennoch keine Garantie, dass z.B. eine von künstlicher Intelligenz verfasste Bachelorarbeit an der Uni besteht. Die Auswahl von Studien, die ChatGPT orientiert sich an Algorithmen, nicht an wissenschaftlichen Gepflogenheiten.
Es besteht die Gefahr von ungewollten Plagiaten. ChatGPT übernimmt Gedanken aus anderen Texten. Da Sie die Originaltexte nicht kennen, können Sie den Umfang der Übernahmen nicht einschätzen. Weil unklar ist, auf welche Quellen ChatGPT zugreift, können Sie außerdem nicht sicher sein, ob das Programm wirklich nur „saubere“ Texte einbezieht. Das Risiko ist groß, dass ChatGPT auf fehlerbelastete Texte zurückgreift.
Inzwischen passen sich die Hochschulen auch an das neue Angebot an: Manche Professoren stellen dem Programm ChatGPT sogar die Frage, ob es eine bestimmte Hausarbeit verfasst hat. Mittels Copy-paste lassen sie Abschnitte aus Arbeiten durch den Bot überprüfen. (DerStandard, 2023)
Es ist davon auszugehen, dass Hochschulen ihre aktuellen Prüfungsformate insgesamt überdenken. Vermutlich wird in Zukunft wieder mehr auf Präsenzprüfungen gesetzt. Denkbar ist auch, dass die Reflexion der eigenen Texte eine größere Rolle spielt. Dan wäre die Nutzung von KI erlaubt – aber mit einem klar definierten Eigenanteil.
Für das Verfassen von wissenschaftlichen Arbeiten ist ChatGPT nicht geeignet, wie wir durch unseren Praxistest zeigen konnten. Jetzt stellt sich die Frage, ob Ihnen das Programm vielleicht beim empirischen Teil weiterhelfen kann.
Wenn wir den Bot bitten, uns eine ABC-Analyse für die Holzmanufaktur Erlangen zu erstellen, dann tut er das.
Allerdings gibt es keine Holzmanufaktur Erlangen. Die Aussagen sind daher auch sehr allgemein. Es werden keinerlei Zahlen genannt. Sie könnten diese natürlich nachträglich in den KI-Text einfügen.
Für qualitative Studien benötigen Sie ca. zehn Interviews. Wenn wir ChatGPT bitten, ein Interview zum Thema Führungsqualität zu erstellen, liefert der Bot diesen Text:
Dieses fiktive Interview bestätigt alle Annahmen aus der Theorie zu Führungsqualitäten. Die Aussagen von „Frau/Herrn X“ sind zu glatt geschliffen, um von einer tatsächlichen Führungskraft zu stammen. Sie gewinnen aus diesem Interview keine Erkenntnisse, die Sie mit Ihrem theoretischen Teil verbinden können.
Ghostwriting und KI-Anwendungen wie ChatGPT sind beides Dienstleistungen. Allerdings unterscheiden sich die Funktionen und die Anwendungsbereiche sehr stark voneinander. Die folgende Tabelle zeigt Ihnen einen Überblick.
| Ghostwriting | KI |
Funktionen |
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Zwecke |
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Anwendungsbereiche |
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Schreibstil |
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Zugriff auf Datenbanken |
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Flexibilität |
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Eigenleistung |
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Einbindung von empirischen Daten |
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Am Ende jeder wissenschaftlichen Arbeit geben Sie an, dass die eingereichte Arbeit eine Eigenleistung von Ihnen ist. Wenn ChatGPT die Hausaufgaben für Sie gemacht hat, ist diese Angabe gelogen. Wenn Studierende an Eides statt versichern, dass der Text von ihnen selbst ist, begehen sie sogar eine Straftat.
Auch inhaltlich bietet ChatGPT keine Eigenleistung an. In der Forschung werden solch Programme auch „stochastische Papageien“ genannt. (ACM DL Digital Library, 2021) ChatGPT plappert nach, was andere bereits erforscht haben. Der Neuigkeitswert einer solchen künstlich generierten Arbeit ist gering.
Es klingt verlockend: Sie bekommen ein Thema für eine Hausarbeit oder eine andere wissenschaftliche Arbeit, öffnen den Chatbot, sagen ihm die Aufgabe an – und bekommen innerhalb kürzester Zeit eine fertige Arbeit auf Ihr Gerät. Sie können sogar einzelne Abschnitte noch verfeinern oder ergänzen lassen. Der Chatbot läuft so lang, bis Sie auf „Stop generating“ drücken.
Als Party-Gag mag es lustig sein, sich eine wissenschaftliche Abhandlung zu einem beliebigen Thema erstellen zu lassen. ChatGPT für Schule oder Hochschule zu nutzen, ist allerdings riskant. Es gibt verschiedene Fehlerquellen bei der Nutzung von KI.
Quellenangaben
| ChatGPT gibt nur dann Quellen an, wenn Sie darum bitten. Ansonsten bekommen Sie einen gut lesbaren Fließtext ohne Verweise. |
Seriosität der Quellen | Sie müssen alle verwendeten Quellen selbst nachrecherchieren. Manche werden Sie tatsächlich finden, manche existieren aber gar nicht. |
ChatGPT und das Urheberrecht | Fragen zum Urheberrecht sind noch weitgehend offen: Die KI selbst hat kein Urheberrecht. Die Texte gehören also rein rechtlich der Entwicklerfirma. Allerdings ist nicht klar, inwieweit beim Erstellen der Texte das Urheberrecht an anderen Texten verletzt wird. |
Unvollständigkeit der Texte | ChatGPT Erfahrungen zeigen, dass der Bot sich nicht um die Vollständigkeit seiner Texte kümmert. Manchmal bricht er ab, oft sind die Argumente nicht „rund“. |
Sprachliche Ungenauigkeiten | ChatGPT wurde auf Englisch programmiert. Wenn Sie ihm eine Frage auf Deutsch stellen, übersetzt er diese ins Englische, generiert dann seinen Text und übersetzt diesen zurück ins Deutsche. Dabei kann es zu Fehlern kommen, die Sie einzeln entdecken und verbessern müssen. |
Und ganz nebenbei hindert der Einsatz von KI Sie auch daran, Ihre wissenschaftlichen Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Sie studieren ja gerade, um das wissenschaftliche Arbeiten zu erlernen – und nicht, um nur eine Software zu benutzen.
Aktuell führen die Möglichkeiten von künstlicher Intelligenz zu einigem Aufruhr in der Wissenschaftsszene. Studien zeigen, dass viele Plagiatchecker momentan noch nicht sicher erkennen, dass die Texte nicht von Menschen geschrieben wurden. (Cornel University, 2023)
Allerdings schreiben Entwickler von OpenAI gerade selbst an einem Erkennungsprogramm für KI-generierte Texte. (Tagesschau, 2023) Eine von künstlicher Intelligenz verfasste Bachelorarbeit kann also jetzt erst einmal an der Hochschule angenommen werden, aber Jahre später noch als Betrug erkannt werden. Sie laufen dann noch Jahrzehnte späte Gefahr, Ihren Abschluss wieder zu verlieren und darüber hinaus auch noch rechtliche Schwierigkeiten zu bekommen. Eine falsche Versicherung an Eides statt ist ein Straftat und in Zuge eines Verfahrens könnten dann KI-Entwickler zur Herausgabe von Logs und Verbindungsdaten gezwungen werden.
Außerdem arbeiten neben OpenAI selbst auch alle größeren Anbieter für Plagiatsprüfungen an Tools zum Erkennen von KI-basierten Texten. Die Fähigkeiten von Plagiatssoftware werden also auch besser. Es ist nur eine Frage der Zeit, dass solche Texte in Zukunft zuverlässig erkannt werden können. Viele Hochschulen sind schon dabei, ihren Ehrenkodex zu überarbeiten: Bei der Abgabe von schriftlichen Arbeiten muss dann versichert werden, dass keine KI verwendet wurde. (Futurezone, 2023) Andere Hochschulen haben ihren Studierenden die Verwendung von ChatGPT bereits verboten. DerStandard, 2023).
Die folgende Grafik zeigt Ihnen noch einmal die wesentlichen Risiken im Schreibprozess – und wie ein Programm wie ChatGPT darauf reagieren würde und was Ghostwriter anders machen würden.
| ChatGPT | Ghostwriting |
Themenwahl | KI findet keine Forschungslücken Themen eventuell schon bearbeitet | Umfassende Expertise von Ghostwritern |
Thesen und Forschungsfrage | ChatGPT schreibt Fließtext, stellt keine Forschungsfragen oder diskutiert Thesen | Aufzeigen verschiedener Optionen, enge Zusammenarbeit mit Auftraggebern |
Literaturauswahl | Quellen von ChatGPT völlig unklar, Gefahr von ungewollten Plagiaten und von Fake-Quellen | Ghostwriter haben Zugriff auf wesentliche Datenbanken, Literaturauswahl kann den Wünschen angepasst werden |
Empirie oder Praxis | ChatGPT kann keine Studien erstellen und auswerten | Qualitatives, quantitatives Design oder Mixed-Methods-Ansatz möglich |
Texterstellung | Texte wirken gutgeschrieben, sind aber hölzern, Plagiate sind möglich, kein menschlicher Ton | Seriöse Ghostwriter-Agenturen haben umfassenden Pool von Autoren, daher Expertise für alle Themengebiete |
Gerade jetzt, wo es so einen Wirbel um KI-basierte Texte gibt, ist es also wichtig, sich an vertrauenswürdige Ghostwriter-Agenturen zu wenden. Das Erstellen einer Mustervorlage für eine Bachelorarbeit ist nicht gefährlich, solange man eine vertrauenswürdige Agentur mit Erfahrung auswählt. Auf dem Markt agieren auch immer wieder betrügerische und unseriöse Agenturen. Solche Agenturen könnten aktuell versuchen, von ChatGPT erstellte Arbeiten für viel Geld als Originale zu verkaufen.
Dieser Beitrag hat gezeigt, dass die Nutzung von ChatGPT für wissenschaftliche Zwecke alles andere als sicher ist. Ein sinnvolles Einsatzgebiet kann ein Brainstorming bei der Themenfindung sein. Auch als Party-Gag kann das Programm verwendet werden. Eigene Arbeiten sollten Sie sich auf keinen Fall von der Software erstellen oder gar ein Essay oder eine Hausarbeit schreiben lassen.
Vorteile | Nachteile |
Kostengünstig | Folgekosten können hoch sein, wenn der widerrechtliche Einsatz bekannt wird |
Schnell | Unklarheit über die Quellen |
Effizient | Ergebnisse müssen langwierig nachgeprüft werden |
Kreativ | Kann als Party-Gag dienen, nicht aber für wissenschaftliche Arbeiten |
Gut lesbarer Text | ChatGPT liefert keine Bilder und Grafiken, die aber jede gute wissenschaftliche Arbeit beinhalten muss |
28.03.2023